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Schneeball Erde
1998 | ZDF, 45 Minuten










„Es friert, außerordentliche 18 Grad Celsius minus, und es schneit. In der Sprache, die nicht mehr meine ist, heißt der Schnee qanik, er schichtet sich zu Stapeln, fällt in großen, fast schwerelosen Kristallen und bedeckt die Erde mit einer Schicht aus pulverisiertem, weißen Frost.“
Peter Hoeg, Fräulein Smillas Gespür für Schnee

Auf allen Kontinenten der Erde finden sich Spuren, die darauf hinweisen, dass unser Planet im Lauf seiner mehr als vier Milliarden Jahre alten Existenz mehrfach von Schnee und Eis bedeckt war. Bisweilen erstreckten sich dauerhaft überfrorene Flächen zu Land und Meer von den Polen bis in die Nähe des Äquators. Schnee und Eis, ihre großen Eroberungs- und Rückzüge, haben nicht nur die Oberfläche der Erde so geformt, wie wir sie heute sehen. Sie sind weit mehr als nur eine jahreszeitlich bedingte Kuriosität.



Film von Sylvia Stasser
und Wolfgang Würker
Kamera: Niko Stein
Schnitt: Giusi Violani, Eva Voosen
Redaktion: Hans Helmut Hillrichs


An den Rändern ihres Herrschaftsbereichs zwangen sie jede Kreatur zu einem Höchstmaß an erfinderischer Vitalität. Heute gewähren sie uns ebenso überraschende wie aufschlussreiche Einblicke in die Klima- und Zivilisationsgeschichte unseres Planeten.

Winterlandschaften werden gewöhnlich als still, reglos und starr erlebt. Die moderne Wissenschaft hat ganz andere Vorstellungen davon gewonnen. Sie begreift Schnee und Eis als Teil einer äußerst wechselhaften Natur, die – in ihrer Eigendynamik vielfach unterschätzt – in ständiger Verwandlung und Bewegung ist. Manchmal vollziehen sich die Metamorphosen oder Wanderungen gemächlich und für das Auge kaum wahrnehmbar, bisweilen aber auch rasend schnell und mit unvorstellbarer Gewalt.

Bei unseren Erkundungsreisen im Reich der Kälte waren wir der Anziehungskraft des gefrorenen Niederschlags und seinen Rätseln auf der Spur. Unterschiedliche Fährten führen hinauf auf das Dach der Alpen, in glitzernde Eis labyrinthe, mitten hinein in den Tiefschnee und in die Kaltwüsten des hohen Nordens, nach Grönland. Der Film beschreibt das Wunder eines einzelnen, flüchtigen Schneesterns und die Faszination des ewigen Frosts. Er zeigt eine Welt, in der Eiskristalle und Schneegestöber ihren ganzen Zauber entfalten, aber auch zur gefährlichen Bedrohung für Mensch und Tier werden können. Nicht zuletzt öffnet er den Zugang zu einem Archiv der Natur, das in seinem kalten Schoß die Geschichte der Erde und das Geheimnis ihrer Zukunft aufbewahrt.
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