„Die Sonne scheint, sie zeigt sich und es wird warm.“ Beim Nachdenken über das Wesen menschlicher Existenz hat der Philosoph Martin Heidegger die ebenso nützlichen wie sinnlichen Seiten unseres Zentralgestirns auf den Punkt gebracht.
Wer möchte bestreiten, dass die Sonne der Seele bisweilen Flügel verleiht und dass dem genialen Lichtmaler am Himmel zurecht unsere Sehnsucht gilt. Licht des Lebens und Motor der Welt: Bei den Griechen war der Himmel Projektionsfläche für funkensprühende Wagen hinter feurigen Pferden. Auch unser Jahrhundert hat sich anstelle von Pyramiden und Tempeln seine ganz eigenen Kultplätze hautnaher Sonnenverehrung geschaffen.
Film von Sylvia Stasser und Wolfgang Würker
Kamera: Niko Stein
Schnitt: Giusi Violani
Redaktion: Hans Helmut Hillrichs
Die Sonne sei etwas ganz gewöhnliches, behauptet die Wissenschaft; nur einer von Milliarden anderer Sterne der Milchstraße. Trotzdem gibt sie uns weiter Rätsel auf. Ihre Energieleistung schwankt. Sie bebt im Fünf-Minuten-Takt. Nichts an ihrer Oberfläche ist so ruhig und beständig, wie es von fern erscheint. Und keineswegs alles, was sie in den Weltraum hinaus schleudert, ist ursächlich erforscht und in seinen Auswirkungen auf die Erde bekannt. Zumal heute, wo wir ihren Strahlen durch eigene Nachlässigkeit schutzloser ausgeliefert sind.
Selbstverständlich gehört der Auftakt der Reihe dem Stern, um den sich alles dreht. Er führt unter anderem nach Feuerland, wo sich im südpolaren Frühling unter einem dramatisch aufgerissenen Himmel die Frage unseres Verhältnisses zur Sonne, dem „Feuer des Lebens“, besonders drängend stellt.