|
|
|
|
|
|
|
Er sei der „Königsweg zum Unbewussten“, sagte Freud über den Traum. Träume sind nur Abfallprodukte nächtlicher Hirntätigkeit, setzten Neurowissenschaftler in aller Welt dagegen. Derzeit erlebt die wissenschaftliche Beschäftigung mit Träumen einen neuen Boom. Einer der Gründe: Die phänomenalen Bewusstseinstechniken der Klarträumer.
Hellwach und willentlich gestalten sie mitten im Schlaf ihre eigene Erlebniswelt. Während andere die Nacht erinnerungslos verschlafen, nutzen sie ihren luziden Geist, um in ihren Träumen all das zu tun, was ihnen die Wirklichkeit des Wachzustands versagt.
Mithilfe von Klarträumern ist es Forschern des Max-Planck-Instituts für Neurologie in München sogar erstmals gelungen, Trauminhalte im Gehirn aufzuspüren und abzubilden.
|
|
Buch und Regie: Sabrina Dittus (Pepperlint-Film) und Sylvia Strasser (Paolo-Film)
Kamera: Vita Spieß
Schnitt: Christopher Kaps
Redaktion: Linde Dehner, ARTE/Wissen ZDF
|
|
Das Ergenis ihrer Studie: Ob ein Mensch nur davon träumt, die Hand zur Faust zu ballen, oder das tatsächlich tut, aktiviert in beiden Fällen dasselbe Gehirnareal. Reales Erleben und nächtliche Halluzination sind also neurophysiologisch enger als gedacht miteinander verzahnt. Eine Erkenntnis, die nicht nur unser gängiges Verständnis von Bewusstsein und Unbewusstem, unsere Wahrnehmung von Wirklichkeit und Traum in Frage stellt. Sie lässt sich auch im Alltagsleben ganz praktisch verwerten: zum Beispiel beim Kampf gegen bedrohliche Alpträume, aber auch für Leistungssprünge im Beruf oder Leistungssport. Der Klartraum: ein revolutionäres Werkzeug der Selbsterkenntnis und Therapie, eine Art Weltsimulator, in dem man fürs wache Leben trainiert, ohne Zeitverlust, Muskelkraft und Verletzungsrisiko?
|
|