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"Abenteuer Wissen" hatte am 13. Juni 2007, 22.15 Uhr, einen Marktanteil von 13,2 Prozent und 2,89 Millionen Zuschauer.
Die Erde heizt sich auf. Das Wachstum der Weltbevölkerung und ihr Bedarf an Energie tragen entscheidend dazu bei, vor allem durch das Treibhausgas Kohlendioxid. Die Ozeane werden wärmer. Das Eis an den Polen schmilzt. Der Meeresspiegel steigt. Die Forscher sehen die Wüsten wachsen und die Menschen immer häufiger vor der unwirtlichen und lebensfeindlichen Umwelt fliehen.
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Buch und Regie: Sylvia Strasser
Kamera: Mark Falk
Schnitt: Jörg Schömmel
Redaktion: Christiane Götz-Sobel
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Doch dieses Szenario stimmt nicht überall. Globale Erwärmung bedeutet keineswegs immer wachsende Trockenheit. Die Sahara könnte sogar feuchter und grüner werden als sie heute ist.
Um die Auswirkungen der globalen Erwärmung besser zu verstehen, befragen Wissenschaftler das datenreiche Klimaarchiv der größten Warmwüste der Erde. Dabei schauen sie weit in die Vergangenheit zurück, vor allem in jene Zeit, zu der die lebensfeindliche Sahara noch Grasland, Weide und Savanne war.
Die Expedition für "Abenteuer Wissen" führt in die Sandmeere und Gebirgstäler des Fessan im Südwesten Libyens, am Wendekreis des Krebses. Sie sind ein einzigartiges "Freilichtmuseum" der Natur, in dem man die klimatischen Umschwünge und ihre Bedeutung für die Entwicklung der Zivilisation über Hunderttausende von Jahren nachvollziehen kann. Im Mittelpunkt der Erkundungsreise durch die libysche Sahara stehen der Felsbildarchäologe Dr. Tilman Lenssen-Erz und der Geowissenschaftler Peer Jungstand, beide vom Heinrich-Barth-Institut in Köln. Mit Bewohnern der Wüste, ortskundigen Tuareg, erkunden sie spektakuläre Schauplätze der Natur- und Menschheitsgeschichte. Auf Felswänden, mitten im Wüstensand oder am Fuß der riesigen Dünen entdecken sie vielsagende Botschaften aus einer weit entfernten Vergangenheit. Unter ihren Augen beginnt die Wüste zu sprechen. Sie erzählt vom Mangel an Wasser, der seit fünf Jahrtausenden die Landschaften der Sahara prägt. Sie erzählt aber auch von feuchteren Zeiten, die immer dann auftraten, als das Klima in der nördlichen Hemisphäre wärmer war. Einst lebten hier sogar Krokodile, Elefanten und Nilpferde, und die Menschen ernährten sich von der Jagd und Rinderzucht. Von solchen paradiesischen Zuständen ist die zentrale Sahara heute weit entfernt. Aber in den Wadis des Messak Settafet und Akakus-Gebirges sind die Forscher auf erstaunliche Veränderungen gestoßen. Kehrt infolge des globalen Klimawandels wieder mehr Leben ins lebensfeindliche Herz der Sahara zurück?
Auch im Troposphäreninstitut in Leipzig haben die Forscher mit der Sahara zu tun. Ihre besondere Aufmerksamkeit gilt dem Wüstenstaub, der bei Sandstürmen in der Sahara aufgewirbelt wird und auf weite Reisen geht. Mit Forschungsarbeiten "im Feld", mit Modellen oder im Laborexperiment versuchen sie, den komplexen Vorgängen in der Atmosphäre auf die Spur zu kommen. Heizt der Wüstenstaub in der Luft das Klima zusätzlich auf? Und welche Rolle spielt er bei der Entstehung von Wolken, von Niederschlag?
Vom Wasser, dem kostbarsten Kapital der Sahara, berichtet auch der dritte Beitrag der Sendung "Abenteuer Wissen". Denn so ganz wasserlos war die größte Warmwüste der Erde nie. In der Erdgeschichte war sie infolge globaler Erwärmung mehrmals weitflächig von Meeren und riesigen Süßwasserseen bedeckt. Hinweise auf solche Feuchtphasen liefern Ablagerungen, aber auch die letzten "Inseln des Lebens" im Fessan: Oasenseen mitten in Dünenfeldern, artesische Brunnen und Flusstäler, in denen das Grundwasser dicht an der Erdoberfläche verläuft. Sie werden von Regenfällen gespeist, die schon vor Jahrtausenden niedergegangen sind.
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