In den Wunschvorstellungen vieler Menschen besitzt das Automobil einen dominanten Rang. Seit einem Jahrhundert durchfährt es unser Leben und gibt unseren Sehnsüchten Gestalt. Weil seine Zukunft eher düster erscheint und verheissungslos, wächst die Nostalgie. Exemplare, die mehr versprechen als nur Transport, glänzen faszinierender denn je. Ende der achtziger Jahre waren Oldtimer die beste Geldanlage, die „schnellsten Aktien der Welt“. In den formschönen Objekten ihrer Begierde, meinen übereinstimmend Sammler, Spekulanten und Automobilwirtschaft, verbinde sich Zeitgeist und Handwerk, technischer Fortschritt mit gestalterischer Fantasie.
Film von Sylvia Stasser und Wolfgang Würker
Kamera: Günter Handwerker
Schnitt: Giusi Violani
Redaktion: Peter Arens
Großbritannien, das klassische Land für Fahrzeuge mit Vergangenheitswert. Italien, berühmt geworden durch seine exotischen automobilen Entwürfe. Frankreich, das nicht nur Bugatti-Liebhaber ins größte Automuseum Europas zieht. Dort und in Deutschland suchten wir nach den besonderen Beziehungen zwischen Mensch und Automobil. Wir stießen auf außergewöhnliche Fahrzeuge, leidenschaftliche Fans und raffinierte Verkaufsstrategien.
„Ein seltener Ferrari“, sagt Carlo Tazzioli, kaufmännischer Direktor des weltbekannten Herstellers aus Maranello, „ist wie ein wichtiges, schönes Bild, das sich aus fünftausend Teilen zusammensetzt.“
Das Automobil: Kunstwerk, Aktie, heiß geliebtes Sammlerstück oder magisch verklärtes Kultobjekt. Hält es als „Arte mobile“, als formschöner und vielschichtiger Ausdruck unserer Populärkultur, zurecht seinen Einzug in die hehren Tempel der Kunst? Ein Kunststück ist es in jedem Fall. Die Mechanismen des Marktes haben es längst dazu gemacht.