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Leo Hiemer, Klaus Gietinger
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Hommage an das Kino auf dem Land: Dreharbeiten der Westallgäuer Filmproduktion (WAF)
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„Heimat“ gibt es nicht nur im Hunsrück von Edgar Reitz. Auch das Allgäu kann Heimat sein. Dass der Begriff keineswegs behäbige Gemütlichkeit oder eine bruchlos harmonische Idylle bedeuten muss, zeigen die Filme der Westallgäuer Filmproduktion, kurz WAF genannt. Seit zehn Jahren haben sich Klaus Gietinger, Leo Hiemer, Fritz Günther und Georg Veit zusammen getan. Immer wieder ist das Land zwischen Lech, Bodensee und Alpen Kulisse und Thema zugleich. Die WAF bleibt beständig: von den ersten Super-Acht-Filmen bis zum 35-Millimeter-Kinoformat.
Mit „Daheim sterben die Leut“, einer humorvollen Satire aus Allgäuer Bauern- und Amtsstuben, haben die vier von der WAF überzeugend demonstriert: Regionales Dialekt-Kino kann auch über die Region hinaus auf Interesse stoßen.
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Film von Sylvia Stasser und Wolfgang Würker
Kamera: Hans Hager
Schnitt: Judith Futar-Klahn
Redaktion: Rainer Wagner
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Vorausgesetzt, man hat sich aufmerksame und kritische Augen für seine alltägliche Umgebung bewahrt. Jung und Alt, mehr als zwanzigtausend Zuschauer, kamen, um „Daheim sterben die Leut“ zu sehen. In Tübingen, Lindenberg genauso wie in den deutschen Großstädten München oder Berlin.
Wer ist die Westallgäuer Filmproduktion? Wo, vor allem wie arbeiten Menschen zusammen, für die „Liebe zum Kino“ gemeinsames Motto und Aufforderung zur Tat ist? Für die das wirkliche Leben im Allgäu mehr zählt als dessen touristische Sonnenseiten? Drei Wochen lang blieben wir der WAF auf den Fersen. Wir beobachteten sie bei der Arbeit an „Made in West-Germany“, ihrem jüngsten Kinofilm, im eigens für die Dreharbeiten eingerichteten Studio im kleinen Ort Seltmans und auch in der kurzen, drehfreien Zeit.
Wieder wird Geschichte, werden Geschichten aus dem eigenen Lebenszusammenhang in der Mundart der Gegend in Szene gesetzt. Wieder arbeitet die WAF mit Statisten, Laiendarstellern aus dem Allgäuer Raum. Zum ersten Mal sind jedoch renommierte Schauspieler wie Gottfried John und Edgar Selge dabei. Zum ersten Mal wird mit immerhin mehr als zwei Millionen Mark produziert. Nachkriegszeit, fünfziger Jahre im Allgäu. Es geht ums Kino, seinen Aufstieg und schnellen Niedergang. Es geht um Filminhalte, die sich mit den Zeiten ändern, um Angepasste, Querköpfe und eine Vergangenheit, die nicht so leicht vergessen werden kann.
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